Früh um 7 klappern meine Rollen über die unbelebten Gassen von Florenz. Es ist zugig und sonnig. Schöne Aufbruchsstimmung. Viel hat noch nicht offen, aber ich finde ein kleines Cafe und gönne mir ein kleines Frühstück mit Croissant und Cappuccino. Im Radio läuft hier italienischer Pop, passt dazu. Die letzten Male, denke ich.
Das kleine Bus-Terminal ist schnell erreicht. Hätte etwas länger schlafen können. Nunja.. lieber zu früh als zu spät. Im Bus sind nur eine ältere Frau und ich. Sie nimmt einen früheren Flieger und macht sich Sorgen, ob sie ihn schafft. Nach gut 20 Min sind wir da. Der Flughafen ist überschaubar, angenehm. Ich setze mich in eine Ecke und lese, was sich in Sachen Brexit tut. Ah.. May hat wieder verloren. Never Ending Story.
Der Check-In dauert hier über ne Stunde. Es ist nur ein Schalter offen und Online-Check-Ins werden bevorzugt. Geht leider erst 48h vorm Flug und ich hatte keinen Drucker parat. Und Mobile Check-In wurde für diesen Flug nicht angeboten. Also warten. Denke irgendwann läuft das alles digital, geht um einiges schneller.
Und dann bin ich auch schon in der Luft. Es ist nur ein kurzer Hop nach Rom, es gibt nicht mal Catering an Bord. Direktflüge gabs von Florenz aus nur nach München und wer will schon nach München? :)
In Rom habe ich drei Stunden Aufenthalt. Genug Zeit um den Flughafen zu erkunden. Mehr als genug. Bin gelangweilt und lese Nachrichten der letzte Woche nach. Viel ist nicht passiert. Also Leute beobachten. Ist ein Flug nach Deutschland, daher gibt’s hier viele Deutsche auf dem Flug. Irgendwie sind die wieder nur am meckern. Fühlt sich unangenehm an. Tatsächlich fällt mir das auf dieser Reise nur bei Deutschen auf. Naja, vielleicht ist man bei seinen Landsleuten kritischer.
Irgendwann bin ich dann in Berlin. Manchmal find ich es hier sehr voll und dreckig, aber heute mag ich es. Beim Gosch im Bahnhof gibts Abendbrot. Auch hier hab ich wieder etwas Aufenthalt.
Fehlt nur noch die Bahnfahrt. Leider keine direkte Verbindung, ich muss in Bitterfeld umsteigen. Und zu allem Überfluss fährt der Zug heute wohl nur bis Rackwitz und ab da ein Schienenersatzbus. Hoffentlich mehr als einer ;)
Mit über 40 Minuten Verspätung rollen wir in Berlin los. Das Personal bittet alle Reisenden nach Leipzig bis Halle zu fahren und dort den Bus zu nehmen. Vorher wurde sich mit allen im Abteil abgestimmt. Irgendwas zwischen Schwarmintelligenz und Ratlosigkeit über die beste Verbindung liegt in der Luft. Aber niemand meckert, Stimmung ist eher angeregt. Geht doch :)
Kurz nach 22 Uhr klackern die Rollen dann über heimisches Pflaster. Von Bahnen hab ich heute genug und gehe den Rest des Weges einfach zu Fuß. Ein langer Tag und ein schöner Urlaub enden unter der warmen Dusche und recht bald danach im tiefen Schlaf mit hoffentlich vielen Träumen vom schönen Italien.
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